is this basel?

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Das Haus, das im Himmel ertrinkt

Ein Block aus Fenstern,
doch im richtigen Himmel
Hologramm;

kann dann und wann

wenn es die Wolken so wollen,
mit dem Haus im Himmel ertrinken,
versinken in Gedanken,
schwankend in den wogenden
Wonnen der Böen.

Alle Fenster in ihrer Zahl, Portal für Portal,

in eine andere Welt.

Die rahmende Fassade,

von Haus und Geist,

verschwindet geschwind mit dem Wind,

welcher von grauen Wolken begleitet wird.

Zement aus nächtlichem Pigment

Ein schwarzer Pfahl
inmitten der Stadt,

der weiss, was er will
und weiss, was er hat.

Dunkelziffer, trotz aller Prominenz;
ergänzendes Element von potenter Essenz,
eines glänzenden, monumentalen Moments.

Eine makabre Macht,
die Angst einjagt,
was versteckt sich hinter der düsteren Pracht?

Zement aus nächtlichem Pigment,
hemmt die,

die unter ihm stehen.

Bestärkt die,

die ihm inne wohnen.

Die Königlichen Basels

Sie sind die Königlichen Basels,
die neuen Türme Babels.

Zwei Treppen in die Himmelspforte,
versprechende Worte gottesgleicher Sorte.

Babels chemisches Gebrabbel,
welches die wenigsten verstehen.

Helle Blitze mit dunklen Hintergründen,
Basels Segen - befleckt mit Sünden.

Doch wen intressierts?

Big Pharma kümmert sich nicht ums Karma.
Kein Drama,
der Verein wäscht sich rein
und kein Problem

lässt sich mit Geld nicht lösen.

Und keine Krankheit

lässt sich ohne Geld lösen.

Eine Gleichung, die aufgeht,
für die,
die auf der richtigen Seite stehen.

Terra Incognita

Was würden wir wohl tun,
wenn wir einen neuen Globus hätten?

Terra Incognita,
unberührt von besiedelten Städten.

Wer dürfte auf neuem Boden siedeln,
wem gehört das unbekannte Land?

Wer hat den vordersten Sitz?
Und wer ist bereits verbannt?

Würden wir bei null anfangen?
Oder altbekanntes wiederholen?

Werden Reiche wieder reicher?
Und die Armen bestohlen?

Oder sehen wir dann die Chance
durch eine neue Welt?

Entscheiden uns für Wandel,
und das System zerfällt?

Wird die unbekannte Welt
eine alte Hölle oder ein neues Eden?

Machen wir die selben alten Fehler?
Oder sind Lehren unser Segen?

Geheime Geschäfte

Genuschel, Getuschel,

geheime Geschäfte,

hinter dem dichten Dickicht der Äste.

Chemische Ideen, sie spriessen,
sie fliessen durch uns in den Rhein,
doch die magischen Formeln,
die bleiben geheim.

Geld ist ein komplexes Molekül;
Leid und Verzweiflung, gepaart mit Kalkül.

Die Alchemie führt Regie in ihrer Anarchie;
und fährt mit der Strategie

mit leeren Versprechen Symptome


- aber nicht Probleme -


zu lösen.

Wohlstandsviertel

Meine Familie und ich
wir wohnen in diesem Kasten.

Vier Köpfe in einem Viereck
aus vielen Vierecken.
Verpackt in einem Viertel

des Wohlstands.

Wir haben nichts zu befürchten,

ausser alle dem,
was aus dem Rahmen fällt.

In diesem Viertel wird quadratisch gedacht.

Beziehungen sind Summen.
Die Scheidung ein Quotient.
Geburt ist ein Produkt.
Und der Tod eine Differenz.

Die Resultate bleiben jedoch immer dieselben.

Kreisen

Meine Gedanken drehen sich im Kreis,
wie eine Wendeltreppe.

Eine Treppe die niemals endet,

sich ewig wendet,

meine Zeit verschwendet,

denn, was bringt es,
wenn ich immer im selben Radius kreise?

Meine Gedanken drehen sich

um die eigene Achse

und mir die Luft ab.

Ist diese Treppe etwa Dada
oder werd ich dagegen gaga?

Sich einrichten

Ein Neuanfang, ein alter Gedanke, der jetzt Wirklichkeit wird.

Auf die kahlen Wände

mal ich Strich für Strich
mein neues Ich. So richtig.

Alles Alte wird nichtig
und alles, was ich bei mir halte ist ein Meter,
um mein neues Zimmer abzumessen,
um mein altes Leben zu vergessen.

Die frische Farbe
verdeckt die alten Narben,

die ich trage.

Und ich wage es,

an Besseres zu glauben.

Geschichte schreiben

Das stille Örtchen
lässt mir Platz für die lautesten Gedanken

und ich kann sie alle niederschreiben,

auf die weisse Pergamentrolle zu meiner linken.

Den ganzen Alltagsscheiss,
den kann ich hier runterspülen.

Während ich auf meinem weissen Thron Geschichte schreibe,

lernen diejenigen, vor verschlossener Tür,
die wertvolle Lektion des Wartens.

Dunkle Gedanken

Manchmal verkriech ich mich
in meine düstere Ecke
und decke mich zu

mit dunklen Gedanken.

Komm nicht mehr aus dem Schluchzen raus;
aus meinem Sofa wird eine Schlucht


tief

in den Abgrund.

Die Nacht muss dunkel sein,

damit Sterne funkeln können.

Licht muss absorbiert werden,

damit Farben entstehen.

Und manchmal, da muss man sich

fallen

lassen,

um nach den Sternen greifen zu können.

Frische Luft schnappen

Mein Körper war eine Zelle,
mit einem Hochsicherheitstrakt.

Meine Augen waren Fenster,
mit gezogenen Vorhängen.

Mein Mund ein Lüftungsschacht,
der manchmal leise ratterte.

Meine Hand ein Werkzeug
um harte Arbeit anzupacken.

Doch dann kamst du.

Leichtfüssig, hast du mich aus der Spur gebracht. Die Vorhänge geöffnet und mich mit Licht durchflutet. Meine Lippen geküsst und mich zum singen verleitet.

Du hast mich aus meiner Zelle gejagt und an meiner Hand sanft nach draussen geführt.

Oldtimer

"Früher war alles besser" sagt mein Opa,
und sieht die Vergangenheit

wie seinen Oldtimer, mit frischer Politur.

Er schnaubt seufzend aus
und denkt zurück an die Ausflüge,
die er mit seinem Auto unternommen hat.

Erinnert sich
wie er durch schneebedeckte Passstrassen gefahren ist, und saubere Luft einatmen konnte.

Erinnert sich
an seine Ausflüge zu Gletschern,
die bis zum Horizont reichten.

Und erzählt mir
wie er meine Oma zum Skifahren ausführte,
und sie gemeinsam in die Berge fuhren

mit seinem Oldtimer,
den er mit Diesel ins Rollen gebracht hat.

Wertanlagen

Die wertvollsten Dinge,
landen immer bei der Bank.

Die Schnipsel unserer Erinnerung
umkreisen sie.

Sie gab uns Platz um gemeinsam
den Frieden zu finden,

und sorgte für eine kribbelnde Dynamik

zwischen uns,

wobei sie selbst, sich nicht regte und

uns somit still versprach, dass,
zumindest für diesen Moment,

sich niemals etwas ändern würde.

Sie gab uns eine kurze Ewigkeit,
die in unseren Herzen sitzen blieb

auch nachdem wir uns erhoben
und getrennte Wege gingen.

Zu wenig Stühle

Ich stecke fest,
allein in einer Ecke.

Verstecke meine kalten Hände
in meiner Jacke,

doch würde sie lieber
in deinen eingraben,
statt diese kalte Stille zu ertragen.

Verstecke mein warmes Herz,
in meinen kühlen Augen,

die sich sehnsüchtig
nach einem Zuhause umsehen,
doch auf nichts als kahle Mauern stossen.

Bin keine willkommene Gesellschaft,
in eine Ecke verdrängt,
fremdbestimmt durch Isolation,
doch wen kümmert das schon?

Am Stammtisch hats halt keine Stühle mehr.

Alternativ

Mein Haus hat keinen Keller,

dafür vier Räder.

Ich nehme keine Duschen,

dafür Naturbäder.

Mein Speck kommt nicht vom Hof,

dafür vom Feld.

Ich arbeite für mein Glück,

dafür nicht für Geld.

Statt eines Rings am Finger,

dafür Bedingungslosigkeit.

Statt sicherer Arbeit,

lieber ständig Freizeit.

Vertrau auf den Lauf der Dinge,

dafür nicht auf Konstanz.

Man nennt mich einen Träumer,

doch zieh die bessere Billanz.

Quell der Jugend

Die Ader der Stadt,
hat den Stillstand verbannt,
und schwemmt uns davon.

denn die Zeit eilt;

wir sind eine Präsenz,
die in Zukunft
Vergangenheit sein wird.

Sie lässt uns das Leben spüren
und führt uns ins Alter,

denn aus der Quelle der Jugend
springt die Vergänglichkeit.

Nach dem Einstieg, schon bald am
anderen Ende - egal ob du eine Leistung vollbracht hast.

Morgendämmerung

Letzten Endes
bleibt uns nur der Glaube
an einen Neuanfang.

Das Vertrauen darauf,
dass sich unsere Augen wieder öffnen,
nach einem schlechten Traum.

Hoffnung auf Besseres
ist der Treibstoff,
der uns begleitet

bis die Sonne untergeht


und die vitalisierende Kraft, die uns

- auch wenn wir erwachen -

weiter träumen lässt,


wenn der Morgen wieder dämmert.

Getakteter Segen

Die harte Poesie der Industrie, hat einen
Schwur auf Struktur gegeben -
Ein getakteter Segen.

Mit möglichst wenig Kollision.
Bleib im Rythmus,
halt den Anschluss,

Schluss mit Befindlichkeiten,

die unser Interesse kreuzen.

Kein Stein darf fallen im vernetzten System,
machs dir auf keinen Fall bequem.

Hier sollen die Köpfe rauchen,
wie der Kamin unserer Fabrik.

Sonnenuhr

Die Sonnenuhr muss wohl im Sommer
erfunden worden sein.

Der Winkel der Nordhemisphäre,
hat den Tag verschwinden lassen.

Da bleibt zu wenig Zeit,
für grosse Erfindungen

und es fliessen zu wenig Sonnenstrahlen,
um neue Ideen zum Leuchten zu bringen.

Der Tag geht schneller vorbei,
und wir bleiben im Schlummermodus

bis die Amseln wieder singen.

Binärcode

Am einfachsten ist es,

schwarz

oder

weiss

zu sehen.

Sich bei verhärteten Fronten dazu zu gesellen, für kantige Konturen,

klare Kontraste,

sich beimischen, in einer grossen Masse.

Positiv oder negativ, ein grosser

QR-Code von Menschen,

die das Leben lieber

im Binärcode denken.

Einige Wenige lesen lieber

zwischen den Zeilen

als auf einer einfachen Lüge zu verweilen

Kreuzen damit die schwarz-weisse Vision
und provozieren eine farbige Diskussion.

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